Gemeinde Taucha feiert Richtfest

Am Nachmittag des 15. Juni 2022 konnte die Gemeinde Taucha gemeinsam mit Apostel Jens Korbien, Bischof Thomas Matthes, dem Projektleiter Björn Seldte, dem Architekten Olaf Reiter, dem Zimmerermeister Ludwig Hahn und zahlreichen Gästen aus nah und fern das Richtfest für ihren Kirchenneubau in der Sommerfelder Straße feiern. Bei optimalem Wetter war es ein Fest der Dankbarkeit und Freude. Die musikalische Gestaltung erfolgte durch eine Bläsergruppe sowie Kinder und Chorsänger der Gemeinde.

Den Auftakt zur Feier bildete ein von der Bläsergruppe vorgetragenes Musikstück. Danach begrüßte Gemeindevorsteher Priester Sebastian Kräher alle Anwesenden und dankte den am Bau beteiligten Handwerkern sowie allen Gemeindemitgliedern, die tatkräftig mit Hand angelegt haben, für die bisher geleistete Arbeit. Schlüsselübergabe und Weihe des neuen Kirchengebäudes stellte er für Februar/März 2023 in Aussicht.

Bevor Apostel Korbien ein Gebet sprach, betonte er, dass ein solches Bauvorhaben heute, wo andernorts zerstört wird, wahrlich nicht selbstverständlich sei. Dass wir hierzulande Frieden haben und dass Gott dem Architekten Kreativität geschenkt habe, mache den Bau der neuen Kirche möglich. In seinem Gebet dankte der Apostel dann Gott besonders für den Frieden in unserem Land und bat um die weitere Erhaltung. Er dankte Gott auch für den bisher geschenkten Segen und Schutz zu bzw. bei allen Arbeiten – es ist niemand zu Schaden gekommen – und erbat beides auch für die weiteren Arbeiten.

Ein Liedvortrag des Chores leitete über zu geistlichen Gedanken von Bischof Matthes. Dass die neue Kirche in Taucha vorwiegend aus Holz gebaut wird, nahm der Bischof zum Anlass, zurückzublicken auf den Bau des Salomonischen Tempels in Jerusalem. In 1. Könige 6 wird berichtet, dass viel Holz verbaut wurde. Als Salomo den Tempel vollendet hatte, gab Gott die Zusage seiner Gegenwart unter der Bedingung des Gehorsams gegenüber seinen Geboten. „So, wie der Bau des Tempels damals gut weiterging und schließlich vollendet werden konnte, wird auch der Bau dieser Kirche gut weitergehen und schließlich vollendet werden“, ist sich der Bischof sicher.

Architekt Reiter sieht in dem Kirchenneubau mit seiner auffallenden Gestalt den neuen Mittelpunkt des Wohngebietes. Der Entwurf des Dachstuhls sei architektonisch sehr anspruchsvoll, und es sei schwierig gewesen, geeignete Firmen für die Umsetzung zu finden. Eine Firma aus Polen sei in der Lage gewesen, die gebogenen Leimholzbinder herzustellen, und die Firma Auerbach und Hahn GmbH aus Grumbach bei Wilsdruff habe sie dann fachgerecht miteinander verbunden. Herr Reiter lobte sowohl die Arbeit der Handwerker als auch die Arbeit der Gemeindemitglieder. Es sei zu spüren gewesen, dass es allen viel Freude bereitet habe, am Bau der neuen Kirche mitzuarbeiten. Als nächster Schritt werde nun das Dach dicht gemacht und mit einer Zinkblechabdeckung versehen.

Bürgermeister Tobias Meyer sprach in seinem Grußwort die große Aufmerksamkeit an, die der Kirchenneubau in der Öffentlichkeit erfährt. Wegen der Baumaßnahmen im Bereich der wichtigsten Kreuzung in Taucha wird der Verkehr in beiden Richtungen an der Kirchenbaustelle vorbeigeführt. So kann fast jeder Tauchaer Bürger den Fortgang der Bauarbeiten verfolgen. Für Herbst 2022 kündigte der Bürgermeister die Verlängerung des Fußweges vor dem Kirchengrundstück mit der Einbindung von Parkbuchten an.

Der katholische Pfarrer Thomas Hajek und der evangelische Pfarrer Nico Piehler brachten in ihren Grußworten zum Ausdruck, dass der Bau einer neuen Kirche in Taucha Gottes Wille sei. Beide freuen sich auf das neue Gotteshaus, und beide sind dankbar für die in Taucha gelebte Ökumene.

Zimmerermeister Hahn sagte, er sei stolz auf diesen Bau. Vor dem obligatorischen Einschlagen des letzten Nagels erhob er sein Glas und verlas den Richtspruch. Darin heißt es u. a.: „Dies Haus mit Herz und Hand gebaut sei unserm Schöpfer anvertraut, denn hätten wir nicht seinen Segen, könnten wir hier nichts bewegen.“

Mit dem gemeinsam gesungenen Lied „Nun danket alle Gott“ endete der offizielle Teil des Richtfestes. Anschließend lud der Vorsteher alle Anwesenden zum Feiern ein.