Botschafter der Versöhnung werden

Am Sonntag, 17.Juli 2022, besuchte Bezirksapostel Rüdiger Krause die Gemeinde Halle/Saale. Der Gottesdienst wurde in die Gemeinden des Kirchenbezirkes Leipzig per Video übertragen. Für die Gemeindevorsteher des Kirchenbezirks und die Geschwister in Halle sowie in den Übertragungs-Gemeinden war es eine große Freude das Wort des Bezirksapostels und die Musik von Chor, Orgel und Instrumentalisten live zu erleben.

Bezirksapostel Krause sagte zu Beginn des Gottesdienstes, dass das Chorlied (CB 108) ihn nachdenklich gemacht hat. Es heißt da: „Herr, sei mir gnädig und erhöre meine Bitte…Weise mir, Herr, deinen Weg…“ Wir leben in einer Zeit voller Wünsche, wir haben Ziele. Es ist deshalb eine besondere Bitte, das Glaubensziel zu erreichen. Dafür müssen wir bestimmte Dinge ertragen. Der Herr Jesus hatte auch keinen einfachen Weg auf dieser Erde, um sein Ziel zu erreichen. Die Menschen fanden die Wunder Jesu großartig. Aber die Stimmung kippte, als er davon sprach: „Wer mein Fleisch isst und mein Blut trinkt, der hat das ewige Leben.“ Etliche Jünger wandten sich ab. „Da sprach Jesus zu den Zwölfen: Wollt ihr auch weggehen? Da antwortete ihm Simon Petrus: Herr, wohin sollen wir gehen? Du hast Worte ewigen Lebens.“(Johannes 6, 67-68) Diese Worte sind entscheidend, nicht die Wunder Jesu.

Das führt zum Textwort für diesen Gottesdienst im 2. Brief des Apostels Paulus an die Korinther 5, 20-21:

„So sind wir nun Botschafter an Christi statt.“ Ein Botschafter ist in einem fremden Land und vertritt die Interessen seines Heimatlandes. Er tritt öffentlich auf. Wir alle hier sind Botschafter Christi und wollen öffentlich unseren Glauben bekennen. Wir sind eine Visitenkarte Gottes. Welches Bild geben wir da ab?

„Denn Gott ermahnt durch uns; so bitten wir nun an Christi statt:“ Wir haben die Freiheit zur Entscheidung, der Bitte zu folgen oder nicht.

„Lasst euch versöhnen mit Gott!“ Diese Bitte ist der Kern der Botschaft. Versöhnung ist kein Sakrament und muss bewusst getan werden. Versöhnung mit Gott bedeutet, sich auf die Reise zur Versöhnung mit unserem Nächsten zu begeben.

„Denn er hat den, der von keiner Sünde wusste, für uns zur Sünde gemacht.“ Der Zorn Gottes über die Sünde ist auf Jesus gefallen. Er wurde für uns zur Sünde gemacht. Das ist außergewöhnlich. Die Kraft der Sünde ist mit Jesus gestorben.

„Auf das wir in ihm die Gerechtigkeit würden, die vor Gott gilt.“ Das sind gigantische Worte. Wir sind zur Gerechtigkeit gemacht. Ein großer Anspruch! Wir müssen die Größe des Opfers Jesu erkennen und annehmen. Nun nochmals die Frage: Wollt ihr nun auch weggehen? Wir müssen darauf eine Antwort finden und dazu stehen. So sind wir gut beraten beim Herrn zu bleiben. Seine Gnade hat uns die Gerechtigkeit, die vor Gott gilt, gegeben.

Bischof Thomas Matthes wies in der Predigtzugabe darauf hin, dass Gottes Liebe Fragen stellt, die wir beantworten müssen. „Lass dich versöhnen mit Gott.“ Diese liebe Bitte führt, wenn wir sie annehmen, zur Versöhnung mit Bruder und Schwester. Dann entsteht ein Stück Himmel auf Erden.

Nach der Freisprache zur Sündenvergebung spendete der Bezirksapostel einem Kind das Sakrament zur Heiligen Versieglung und der Gemeinde das Sakrament des Heiligen Abendmahls.

Vor der Spendung des Heiligen Abendmahls für die Entschlafenen verwies der Bezirksapostel Krause auf die Kerze im Altarraum, die an die vielen Menschen erinnert, die in Kriegs- und Krisengebieten ihr Leben lassen mussten.

Mit dem abschließenden Beitrag von Orgel, Instrumentalisten und Chor „Singt ein Lied von Gott“ (CB 344) klang dieser Gottesdienst kraftvoll aus.