Mauerspringen an der Talsperre

Das erste Septemberwochenende stand im Kirchenbezirk Leipzig ganz unter dem Motto „Mit Gott kann ich über Mauern springen.“ Denn alle Kinder trafen sich zu ihrem diesjährigen Kindertag.

Während die Konfirmanden schon am Freitagabend in der Jugendherberge Quartier bezogen und knifflige Themen wie „Gottesfurcht“ behandelten, kamen die Vorsonntags-, Sonntags- und Religionsschüler am Samstagmorgen an die Talsperre Kriebstein.

In liebevoll vorbereiteten Stationen wurde das Kindertagsmotto mit allen Sinnen umgesetzt:

  • bereits bei den Kennenlern-Spielen galt es aufgrund altersgemischter Gruppen Unbehagen und Fremdeln abzulegen, um Altersunterschiede auszugleichen und Interessen zu verbinden  
  • an der Fühl-Station wurden verborgene Gegenstände in Kisten erfühlt. Überwundene eigene Scheu ließ Muscheln, Steine, Gras und anderes ertasten, erahnen oder erraten
  • in einem Bewegungs-Parcours wurden Hindernisse und die eigene Angst sportlich überwunden, denn zu dritt ohne Schnee Ski zu fahren, erfordert Vertrauen untereinander
  • an einer Gebetsstation wurden Gebetsleitern geschraubt, geschliffen und gemalt, denn ein Gebet wirkt wie ein Sprungbrett und lässt uns näher zu Gott kommen
  • ein selbst gebasteltes Täuschungsbild ließ die Kinder entdecken, dass eine Mauer oft nur groß erscheint, aber dennoch überwindbar ist
  • eine Original-Hochsprung-Anlage regte zu wahren Höhenflügen über die Karton-Mauer an
  • „Der barmherzige Samariter“ wurde in einer Erste-Hilfe-Station nachgespielt: dem Anderen, Fremden trotz eigener Vorbehalte Hilfe leisten; und sei es nur ein liebevoll angelegter Dreiecksverband
  • auch die „Heilung des Gelähmten“, der Mithilfe seiner Freunde übers Dach zu Jesus einsteigt und dadurch Grenzen und Vorbehalte überwindet, versinnbildlichte den Kindern die Wichtigkeit der Gegenseitigkeit   
  • wie man Ungeduld überwindet, bewiesen die Kinder am Tangram-Legespiel 
  • und noch viel mehr

Mithilfe eines lauten Gongs wurde die „Schallmauer“ immer wieder durchbrochen, als Signal, die nächste der insgesamt zwölf Stationen einzunehmen.

Mit einer Andacht beschlossen die Vorsonntagsschüler mit ihren Eltern am frühen Abend den Tag und begaben sich auf den Heimweg. Für die Sonntags- und Religionsschüler sowie die Konfirmanden ging es am Abend nach leckerem Essen, Spiel, Gesang und Lagerfeuer froh erfüllt in die Bungalows.

Der Gottesdienst am Sonntagmorgen weckte durch ein frisches Kindertagsbewegungslied sowie eine adressatengerechte und kurzweilige Predigt alle müden jungen Zuhörer auf. Die Konfirmanden bewiesen mit einer Räuberleiter, wie sehr sie einander vertrauten, um Hindernisse zu überwinden. Naheliegend auch, dass in der Predigt auf die nahe gelegene Staumauer als Schutz aber auch Versorgungsquelle Bezug genommen wurde. Die am Samstag durch die Kinder thematisch gestalteten Kartonkisten bildeten eine Klage- und auch Freudenmauer, die den Altar buchstäblich umrahmte.

Dankbar für Alle und alles ging der Kindertag 2018 zu Ende, natürlich mit einem Abschiedsgeschenk: ein lachender, hoch springender Flummi-Ball. Denn mit Gott über Mauern zu springen, macht sogar Spaß.