Gottesdienst für Senioren

Am 18. Mai erlebten die Senioren des Bezirkes Leipzig einen Bezirks-Seniorengottesdienst mit Bezirksältesten Cramer.

Die Grundlage für den Gottesdienst bildete das Bibelwort Psalm 92, aus 14-16:

„Die gepflanzt sind im Hause des HERRN, werden in den Vorhöfen unsres Gottes grünen. Und wenn sie auch alt werden, werden sie dennoch blühen, fruchtbar und frisch sein, dass sie verkündigen, wie der HERR es recht macht.“

Zu Beginn des Gottesdienstes begrüßte der Bezirksälteste die Senioren und brachte seine Freude über das Zusammensein zum Ausdruck. „Die Ursache seid IHR!“, rief er den Senioren zu. Dann ging er auf das vom Bezirksseniorenchor vorgetragene Lied „Der Herr ist mein Hirte“ ein. Dieses Lied sei schon sehr alt, aber gleichzeitig auch sehr aktuell. Für den ein oder anderen der Senioren sei es sogar der Konfirmationsspruch gewesen. Zurückblickend können wir Gott für das, was er uns immer wieder geschenkt hat, loben, preisen und danken.

Der Gottesdienst stand unter dem Motto „Gott danken, trotz Beschwerden und Bedrängnissen“. Zum Mitdienen rief der Bezirksälteste Bezirksevangelist Gerisch, Bezirksevangelist Poege und Hirte Neumann, Vorsteher der Gemeinde Delitzsch.

Gedanken aus dem Gottesdienst:

  • Das Leben beinhaltet viele Beschwerden und Bedrängnisse, wie z.B. gesundheitliche Beeinträchtigungen, Probleme in den Familien, Mitgliederrückgang in den Gemeinden und vielleicht auch das Gefühl, dass die Brüder einen vergessen haben, weil man vermeintlich zu wenig Seelsorgebesuche bekommt.
  • Was kann man in diesen Bedrängnissen tun? Zum einen beten, aber auch untereinander das Gespräch suchen und sich über den Glauben und die Gottesdienste austauschen. Seelsorge ist nicht nur Aufgabe der Amtsbrüder, ein jeder von uns kann sie leisten. Senioren können die Brüder zusätzlich unterstützen, indem sie darauf hinweisen, wenn jemand krank ist oder besondere Zuwendung benötigt.
  • Die älteren Geschwister sind fest verankert im Werk Gottes und bilden das Rückgrat der Gemeinde. Sie haben über die vielen Jahre ein festes Wurzelwerk gebildet durch Glaubens- und Lebenserfahrungen.
  • Die Reife des Alters ermöglicht es, standhaft zu bleiben und der Jugend, den Kindern und Glaubensgeschwistern Halt zu geben. Es ist wichtig für die weitere Entwicklung der Gemeinden, die Gewissheit „Gott ist treu, er hat mich bis hierher geführt und nicht verlassen!“ an die jüngeren Generationen weiterzugeben.
  • Der 92. Psalm ist überschrieben mit „Freude am Lob Gottes“. Beim Loben ist der Blick zuerst auf Gott gerichtet, beim Danken steht die Gabe im Mittelpunkt. Wenn man Gott mit Freuden loben kann, gefällt es ihm.
  • Das Bibelwort beschreibt einen Gegensatz: Und wenn sie auch alt werden, werden sie dennoch blühen. Dem körperlichen Verfall als Folge des Alterns wird die geistige Frische in Form des Blühens gegenübergestellt. In Büchners Handkonkordanz ist das Wort „blühen“ erklärt als „die göttlichen Güter und Gnadenwohltaten genießen“. Das heißt, diese zu erkennen, sich daran zu erfreuen und Gott für das, was er getan hat, zu loben. Je besser das gelingt, umso einfacher ist es, das Alter zu „ertragen“.
  • Im Monat Mai blühen viele Pflanzen und jede Blume hat etwas Besonderes. Auch im Leben der Senioren ist manches erblüht, vieles Gute hat sich entwickelt: Stabilität im Glauben, Liebe, Hoffnung, Treue. Im Galaterbrief beschreibt Paulus die Früchte des Heiligen Geistes. Eine davon ist die Geduld. Im Seniorenkreis gibt es viele Vorbilder in der Geduld.
  • Unsere älteren Geschwister nehmen viel auf sich, um die Gottesdienste zu besuchen. Sie kommen trotz mancher Gebrechen und Beschwerden, auch wenn es ihnen nicht leicht fällt. Die Motivation dahinter ist eine Menge Glaubenserfahrung.
  • Wir werden von Jahr zu Jahr älter, aber Gott nicht. Er wird nicht älter, nicht senil. Er ist und bleibt, wie er ist: Gott. Er ist ein Gott der Liebe, unser Vater, der Allmächtige. Bleiben wir bei ihm – er verlässt uns nicht!

Neben dem Bezirks-Seniorenchor trugen auch die „Flitzefinger“, der Instrumental-Nachwuchs aus Leipzig-Mitte, zur musikalischen Gestaltung des Gottesdienstes bei. Zum Abschluss erfreuten die Kinder der Gemeinde die Anwesenden mit einigen Liedern. Danach klang das Zusammensein bei einem Brunch mit leckeren Speisen, Gesprächen und in geselliger Runde aus.