Erste Taufe und erste Aufnahme von Hörgeschädigten in Sachsen

Einen bewegenden und freudevollen Gottesdienst erlebte die Gemeinde Delitzsch gemeinsam mit fünf hörgeschädigten Glaubensgeschwistern und zwölf hörgeschädigten Gästen. In diesem Gottesdienst konnte Bischof Rainer Knigge einen hörgeschädigten Gast taufen und einen weiteren in die Neuapostolische Kirche aufnehmen.

Einen bewegenden und freudevollen Gottesdienst erlebte die Gemeinde Delitzsch gemeinsam mit fünf hörgeschädigten Glaubensgeschwistern und zwölf hörgeschädigten Gästen am 16. Juli 2006. Gehalten wurde er von Bischof Rainer Knigge aus Bad Harzburg in Lautsprache mit lautsprachbegleitenden Gebärden.

Als Grundlage für den Gottesdienst verwendete der Bischof das Bibelwort:

"Sei getrost und unverzagt, fürchte dich nicht und lass dich nicht erschrecken!" (1. Chronik 22, aus 13)

Diese Worte hatte David an seinen Sohn Salomo gerichtet, nachdem er ihm den Bau des Tempels übertragen hatte. Salomo sollte im Blick auf die große und schwierige Aufgabe getrost und unverzagt sein und sich nicht fürchten. In seinem Dienen unterstrich der Bischof, dass Gott auch uns die Angst nehmen will, dass er uns hilft und nicht allein lässt.

Priester Andreas Krämer aus der Gemeinde Leipzig-Mitte diente mit - ebenfalls in Lautsprache mit lautsprachbegleitenden Gebärden. Zu Beginn der Feier des Heiligen Abendmahles traten fünf Glaubensgeschwister vor den Altar und gebärdeten das "Unser Vater". Diese Geschwister aus dem Raum Leipzig absolvieren zurzeit einen Gebärdenkurs.

Dann war es soweit: Ein hörgeschädigter Gast aus Leipzig, der seit längerem die Gottesdienste für Hörgeschädigte besucht, empfing durch den Bischof das Sakrament der Heiligen Wassertaufe. Anschließend wurde ein weiterer hörgeschädigter Gast - er stammt aus Zwenkau bei Leipzig - in die Neuapostolische Kirche aufgenommen und damit berechtigt, am Heiligen Abendmahl teilzunehmen. Aus den Augen und Gesichtern der beiden strahlte große Freude, ja Begeisterung.

Die beiden Handlungen sind sichtbarer Ausdruck des Segens, den der himmlische Vater bisher auf die vor zwei Jahren begonnene Hörgeschädigten-Seelsorge in Sachsen/Thüringen gelegt hat. Seit Oktober 2004 finden in der Gebietskirche Sachsen/Thüringen regelmäßig Gottesdienste für Hörgeschädigte statt. 15 bis 20 Gäste haben dieses Angebot dankbar angenommen. Anfangs wurden die Gottesdienste von Amtsträgern aus Niedersachsen gehalten. Diese werden nun zunehmend von den Priestern Andreas Krämer aus Leipzig-Mitte und Dieter Schweda aus Naunhof sowie Diakon Sören Lorenz aus Halle/Saale unterstützt.

Nach dem Gottesdienst in Delitzsch äußerten einige der hörgeschädigten Gäste den Wunsch, die Heilige Wassertaufe zu empfangen oder - so sie bereits getauft sind - in die Neuapostolische Kirche aufgenommen zu werden.

Bei einem anschließenden Imbiss in der Kirche wurde die Gemeinschaft im Kreis der Hörgeschädigten und ihrer Betreuer gepflegt bzw. gefestigt.

A.K.

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