Ökumenischer Kirchpilgerweg

Ökumenischer Kirchpilgerweg zur versöhnten Gemeinschaft

Den drei christlichen Gemeinden der Stadt Taucha war es im Jahr des Gedenkens an die Reformation vor 500 Jahren wichtig, gemeinsam zu bekennen, was in Ablehnung und Ausgrenzung der jeweils anderen in der Geschichte falsch gelaufen ist und mit einem Kirchpilgerweg ein deutliches Zeichen der Versöhnung und der gemeinsamen Ausrichtung auf Christus zu setzen.

So wie Johannes der Täufer mit seinem ganzen Leben auf Jesus hingewiesen hat, so wollen die Tauchaer Christen – trotz konfessioneller Verschiedenheit – andere Menschen auf Jesus Christus aufmerksam machen und ihnen helfen, den Weg zu ihm zu finden. Damit dies gelingt, braucht es eine versöhnte Gemeinschaft. Deshalb trafen sich etwa 60 Christen aus der evangelischen, katholischen und neuapostolischen Gemeinde am Johannistag, dem 24. Juni. Begonnen wurde der gemeinsame Weg mit einer kurzen Andacht in der neuapostolischen Gemeinde. Der Schwerpunkt lag in der Aufforderung, den bereits seit einigen Jahren begangenen Weg der christlichen Kirchen vom Konflikt zur Gemeinschaft bewusst fortzusetzen und sich der trennenden  Mauern der Vergangenheit zu erinnern, die in den Jahrhunderten nach der Reformation entstanden waren. Ein Impuls der Andacht wurde so benannt:

Wir kommen mit unterschiedlichen Gedanken und Gefühlen,

mit Dankbarkeit und Klage, mit Freude und Schmerz,

mit Freude am Evangelium und der Trauer wegen der Spaltung.

Wir sind zusammengekommen, um zu gedenken:

in Dank und Schuldbekenntnis und gemeinsamen Zeugnis.

Gemeinsam pilgerten die Gläubigen zur Katholischen Kirche. In der Andacht im Gemeindesaal standen das Schuldbekenntnis zu den Trennungen der Vergangenheit und die gemeinsame Hinwendung zu Jesus Christus im Vordergrund.

Weiter verlief der Pilgerweg zu einer kleinen evangelischen Kirche am Stadtrand. Dort gestaltete der Posaunenchor den Empfang. Unter freiem Himmel begann die Andacht der auf inzwischen 100 Gläubige angewachsenen Gemeinde mit dem gemeinsam gesprochenen Apostolischen Glaubensbekenntnis. Das Geschehen der Taufe Jesu Christi am Jordan durch Johannes den Täufer bildete hier den Schwerpunkt. In seiner Predigt betonte der evangelische Geistliche, dass die Öffnung für die Sehensweise der jeweils anderen Konfession viele Vorteile beinhaltet und den eigenen Glauben bereichern kann. Die Gespräche beim gemeinsamen Abendbrot im großen Pfarrgarten bekräftigten das.